Wie genial das Gesamtkonzept des neuen Range Rovers ist, konnten wir an einem heiß-schwülen Tag Ende Mai auf ganz unerwartete Weise erleben. Nach einer langen Autobahnetappe waren wir am frühen Abend völlig entspannt im Allgäu angelangt. Am Horizont kündigte sich ein heftiges Gewitter an. Da dies eine gute Gelegenheit für spektakuläre Fotos war, machten wir noch einen Abstecher über die den Alpen vorgelagerte, bergige Adelegg. Doch bereits nach wenigen Kilometern hinauf durch den Wald brach ein so extremer Gewitterorkan los, dass an fotografieren nicht mehr zu denken war. Jetzt galt es nur noch, schnellstmöglich aus dem Wald zu kommen. Die folgenden sechs Kilometer auf der schmalen, kurvigen Straße hinab ins Tal aber wurden zur echten Herausforderung. Starkregen nahm uns so gut wie jede Sicht. Gleichzeitig wussten wir um das Risiko, dass der Sturm jederzeit Bäume entwurzeln und auf die Straße werfen könnte. Als wir schon glaubten, es endlich aus dem Wald geschafft zu haben, versperrte uns dann auch schon eine quer über der Straße liegende Buche den Weg. Uns blieb also nichts anderes übrig, als so schnell wie nur möglich den gefährlichen Rückweg anzutreten. Nach der ersten Kehre aber lag nun bereits ein weiterer Baum. Glücklicherweise gelang es uns, wenn auch in beängstigender Schräglage, den Wipfel der alten Fichte an der steilen Böschung entlang zu überfahren. Auf diese Weise mussten wir noch zwei weitere, zwischenzeitlich im Sturm abgebrochene Bäume passieren. Der Straßengraben glich inzwischen einem Sturzbach voller Sand, Schlamm und Geröll. Ich muss zugeben, dass ich in dieser Situation nicht mehr an den teuren Lack des Wagens dachte und nur noch darauf hoffte, dass uns der Range Rover aus dieser misslichen Situation heraus bringen würde. Er tat es wie selbstverständlich, ganz automatisch alle Register seiner Allradtechnik ausspielend, und das selbst an Stellen, an denen der Sturzbach beängstigend viel lehmige Erde über die steile Strasse gespült hatte.
Nach einer langen Autobahnfahrt hatten wir mit dem neuen Range Rover so also ungewollt ein echte Offroad-Erfahrung gemacht, die uns aufgrund der gefährlichen Lage ganz besonders beeindruckt hat. Sichtbare Kratzer hat der Lack übrigens nicht abbekommen, so dass wir lediglich bedauern, die durchaus bedrohlichen Momente unseres spontanen Abstechers nicht auf Film festgehalten haben zu können.